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Muhammed Al

Während die Türkei nicht nur den Verzicht auf Waffen, sondern die vollständige Auflösung der PKK und das Ende ihrer politischen und militärischen Strukturen fordert, sprechen europäische Länder – insbesondere Deutschland und Frankreich – eher von einem „friedlichen Übergang“ und einer „Transformation“.

Deutschland: Naiver Idealismus oder politisches Kalkül?

Der Ko-Vorsitzende der Linkspartei, Jan van Aken, forderte jüngst, dass die PKK in Europa nicht länger verboten sein solle – mit der Begründung, sie habe den bewaffneten Kampf aufgegeben. Aus meiner Sicht ist diese Haltung jedoch reichlich naiv und realitätsfern.

Denn die PKK ist nicht nur eine bewaffnete Bewegung – sie gilt seit Jahren als ein internationales kriminelles Netzwerk, das in Europa in Drogenhandel, Erpressung, Geldwäsche und andere organisierte Kriminalität verwickelt ist. Diese Einschätzung wird von zahlreichen Berichten, u. a. von Europol, gestützt.

Vor diesem Hintergrund erscheint es als fahrlässig, wenn ein Politiker die Organisation zu legitimieren versucht. Eine solche Position vernebelt nicht nur die historische Realität, sondern untergräbt auch die Glaubwürdigkeit des europäischen Rechts- und Sicherheitssystems.

Erfreulich ist dagegen, dass Bundeskanzler Friedrich Merz und Außenminister Johann Wadephul eine sicherheitsorientierte, realistischere Linie verfolgen. Auch wenn sie sich noch nicht explizit zur PKK geäußert haben, scheint ihre Haltung Ankaras Sicherheitsbedenken ernster zu nehmen.

Großbritannien und Frankreich: Unterstützend, aber vorsichtig

Großbritannien bezeichnete die Entwaffnung der PKK als „ermutigenden Schritt auf dem Weg zum Frieden“ – ein deutliches diplomatisches Signal der Unterstützung für die Türkei. Frankreich äußerte sich zurückhaltender, bewertet die Entwicklung aber grundsätzlich positiv. Dennoch ist offensichtlich, dass Paris eher an einer politischen Umwandlung interessiert ist, ohne sich mit den kriminellen Verstrickungen der PKK ernsthaft auseinanderzusetzen.

Unerwartete Klarheit aus Washington

Die wohl bemerkenswerteste Reaktion kam jedoch aus den USA. Der amerikanische Botschafter in Ankara erklärte unmissverständlich, dass die Gründung eines unabhängigen kurdischen Staates im Nahen Osten keine Option sei. Zudem betonte er, dass Organisationen wie die PYD/YPG sich künftig in die syrische Staatsstruktur integrieren müssten.

Diese Klarheit entspricht weitgehend der türkischen Position und stellt eine seltene Übereinstimmung in der amerikanisch-türkischen Rhetorik dar.

Fazit: Worte ja – aber was ist mit Taten?

Der Westen bewertet den Waffenverzicht der PKK grundsätzlich positiv, zeigt sich aber zurückhaltend, wenn es um deren vollständige Auflösung geht. Die Türkei hingegen fordert nicht nur das Ende der bewaffneten Gewalt, sondern auch die Zerschlagung der kriminellen Netzwerke, der Finanzstrukturen und der ideologischen Kader.

Die eigentliche Frage lautet daher: Reicht es, wenn die Waffen schweigen – oder braucht es eine Lösung, die dauerhaft jeden Rückfall in Gewalt und Kriminalität verhindert?

Wenn Europa die Türkei nicht länger mit Doppelstandards behandelt, sondern ernsthafte und faire Unterstützung bietet, kann echter Frieden möglich werden. Das wäre – gerade in der heutigen chaotischen Weltlage – im Interesse aller.

Ein starkes und terrorfreies Türkiye kann zur strategischen Lebensader für Europa und den Nahen Osten werden. Es ist an der Zeit, dass die EU ihre taktischen Spielchen aufgibt und einen aufrichtigen Kurs gegenüber einem ihrer wichtigsten Partner einschlägt.

Die Handelskonflikte mit den USA und der anhaltende Krieg in der Ukraine machen das ohnehin zur Notwendigkeit.


Die PKK hat die Waffen niedergelegt – aber was sagt der Westen dazu?

Die symbolische Waffenübergabe der PKK in Nordirak sowie Öcalans Aufruf an die Organisation, sich vollständig aufzulösen, markieren zweifellos einen historischen Moment im Rahmen von Ankaras Vision eines „terrorfreien“ Türkischen Staates. Doch in den Hauptstädten Europas stößt dieser Schritt bislang nicht auf die gleiche Resonanz.

14.07.2025 12:17:00

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